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Reverse Proxy

Definitionen und Erklärungen zu Reverse Proxy

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Reverse Proxy: Was ist ein Reverse Proxy?

Ein Reverse Proxy ist ein zwischengeschalteter Server, der Anfragen von Clients entgegennimmt und sie im Hintergrund an einen oder mehrere interne Server (z. B. Webserver, Anwendungsserver) weiterleitet. Im Gegensatz zum Forward Proxy, der stellvertretend für Clients agiert, tritt der Reverse Proxy im Namen der Server gegenüber dem Client auf. Er ist ein zentrales Element moderner Web-Architekturen und wird häufig für Lastverteilung, Sicherheit, Verschlüsselung und Caching eingesetzt.

Funktion eines Reverse Proxys
  • Empfängt Anfragen (z. B. HTTP/HTTPS) vom Client
  • Leitet die Anfrage an den zuständigen internen Server (z. B. Apache, Node.js) weiter
  • Antwort des internen Servers wird über den Reverse Proxy zurück an den Client gesendet
  • Der Client „sieht“ nur den Reverse Proxy, nicht den dahinterliegenden Server
Typische Einsatzszenarien
  • SSL-Terminierung: Der Reverse Proxy übernimmt die Entschlüsselung von HTTPS (SSL-Zertifikat kaufen und nur einmalig dort einrichten)
  • Lastverteilung (Load Balancing): Weiterleitung an mehrere Backends zur Performance-Optimierung
  • Sicherheit: Schutz interner Systeme vor direktem Zugriff (z. B. durch IP-Filter, Ratelimits)
  • Zwischenspeicherung (Caching): Häufig abgerufene Inhalte werden direkt vom Proxy bereitgestellt
  • Zentrale Zugangskontrolle: z. B. per Authentifizierung oder Firewall auf dem Proxy
Beispielhafte Architektur

[Client] ⇄ [Reverse Proxy (z. B. Nginx)] ⇄ [Webserver 1]
                                     ⇄ [Webserver 2]
Beliebte Reverse Proxy-Software
  • Nginx: Leichtgewichtig, schnell, ideal für statische Inhalte und SSL
  • Apache mit mod_proxy: Flexibel und gut integrierbar in bestehende Apache-Setups
  • HAProxy: Hochperformant, spezialisiert auf Load Balancing
  • Traefik: Dynamischer Reverse Proxy für Container-Umgebungen (Docker, Kubernetes)
  • Varnish: Reverse Proxy mit starkem Fokus auf Caching
Beispiel: Nginx als Reverse Proxy für Apache

server {
    listen 80;
    server_name www.example.de;

    location / {
        proxy_pass http://127.0.0.1:8080;
        proxy_set_header Host $host;
        proxy_set_header X-Real-IP $remote_addr;
    }
}
Reverse Proxy vs. Forward Proxy
Merkmal Reverse Proxy Forward Proxy
Stellvertreter für Server Client
Hauptfunktion Lastverteilung, Sicherheit, SSL Privatsphäre, Inhaltsfilterung, Zugriffskontrolle
Bekanntes Beispiel Nginx, HAProxy Squid Proxy, VPN-Clients
Bezug zu Domains und Webhosting
  • Ein Reverse Proxy steht häufig an der öffentlichen IP einer Domain – z. B. bei domain.de
  • Der Proxy kann SSL-Zertifikate verwalten und die Verbindung zu internen HTTP-Backends absichern
  • Nach wird häufig zuerst der Reverse Proxy konfiguriert
  • Viele Hosting-Umgebungen (z. B. Plesk) nutzen Nginx als Reverse Proxy vor Apache
Empfehlungen für den Einsatz
  • Bei mehreren Backends oder steigender Last empfiehlt sich der Einsatz eines Reverse Proxys
  • SSL-Zertifikate nur auf dem Reverse Proxy terminieren, um Komplexität zu reduzieren
  • Logging und Zugriffsschutz zentral über den Proxy realisieren
  • Für APIs und Microservices strukturierte Weiterleitungen per URI-Prefix oder Subdomain nutzen
Zusammenfassung
  • Ein Reverse Proxy ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Steuerung und Absicherung eingehender Anfragen
  • Er verbessert Performance, Sicherheit und Skalierbarkeit in Webhosting-Architekturen
  • Nginx, Apache, HAProxy oder Traefik sind gängige Lösungen
  • Domains, SSL-Zertifikate und Backends lassen sich zentral über den Proxy steuern

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