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E-Mail-Zertifikate

Definitionen und Erklärungen zu E-Mail-Zertifikate

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E-Mail-Zertifikate: Was sind E-Mail-Zertifikate und wofür werden sie verwendet?

Ein E-Mail-Zertifikat ist ein digitales Zertifikat, das zur Verschlüsselung und Signierung von E-Mails dient. Es stellt sicher, dass Nachrichten nur vom vorgesehenen Empfänger gelesen werden können (Vertraulichkeit) und dass sie wirklich vom angeblichen Absender stammen (Authentizität). E-Mail-Zertifikate basieren in der Regel auf dem X.509-Standard und werden über das S/MIME-Protokoll in gängigen E-Mail-Clients wie Outlook, Thunderbird oder Apple Mail eingebunden.

Zweck und Vorteile von E-Mail-Zertifikaten
  • Digitale Signatur: Der Empfänger kann die Herkunft und Unverändertheit der Nachricht überprüfen
  • Verschlüsselung: Die E-Mail wird für Dritte unlesbar gemacht
  • Schutz vor Phishing und Identitätsdiebstahl: Manipulierte oder gefälschte Absenderadressen sind leichter zu erkennen
  • Vertrauliche Kommunikation: Besonders wichtig bei juristischen, medizinischen oder geschäftlichen E-Mails
Technischer Hintergrund: S/MIME

Die meisten E-Mail-Zertifikate basieren auf S/MIME (Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions), einem etablierten Standard für signierte und verschlüsselte E-Mails. Der Sender signiert seine Nachricht mit seinem privaten Schlüssel und verschlüsselt sie mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers.

Typen von E-Mail-Zertifikaten
Typ Beschreibung Einsatzbereich
Persönliches Zertifikat Zertifikat für Einzelpersonen, meist für eine E-Mail-Adresse ausgestellt Private oder berufliche Kommunikation
Organisationvalidiertes Zertifikat Zusätzliche Prüfung des Unternehmens hinter der E-Mail-Adresse Vertrauenswürdige Geschäfts-E-Mails
Qualifiziertes Zertifikat Besondere Zertifikate gemäß eIDAS-Verordnung, mit rechtlicher Wirkung (z. B. qualifizierte Signatur) Behördliche Kommunikation, Verträge, rechtlich bindende Erklärungen
Typischer Ablauf zur Nutzung eines E-Mail-Zertifikats
  1. Ein Zertifikatsanbieter (CA) stellt nach Prüfung ein E-Mail-Zertifikat aus
  2. Das Zertifikat wird im E-Mail-Client installiert (z. B. als .p12- oder .crt-Datei)
  3. Beim Senden wird die E-Mail automatisch signiert (optional verschlüsselt, sofern öffentlicher Schlüssel des Empfängers vorliegt)
  4. Der Empfänger prüft die Signatur oder entschlüsselt die Nachricht
Kompatible E-Mail-Programme
  • Microsoft Outlook (Windows & Mac)
  • Apple Mail (macOS, iOS)
  • Mozilla Thunderbird
  • Mail-Apps mit S/MIME-Unterstützung auf Android
Bekannte Zertifizierungsstellen für E-Mail-Zertifikate
  • Sectigo (ehemals Comodo)
  • DigiCert / QuoVadis
  • SwissSign
  • Telesec / D-Trust (für qualifizierte Signaturen)
Bezug zu Hosting und Domains
  • Viele Hosting-Anbieter bieten die Möglichkeit, ein E-Mail-Zertifikat zu kaufen oder zu integrieren
  • Ein persönliches E-Mail-Zertifikat kann für jede eigene Domain mit E-Mail-Adresse ausgestellt werden
  • In Plesk lassen sich S/MIME-Zertifikate clientseitig verwenden, jedoch nicht zentral verwalten
Unterschied zu anderen Schutzmechanismen
Technik Funktion Unterschied zu E-Mail-Zertifikat
SPF/DKIM/DMARC Kein Schutz auf Inhaltsebene, keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
PGP/GPG Verschlüsselung und Signatur über manuell geteilte Schlüssel Kein zentraler Trust über CA, weniger automatisiert als S/MIME
SSL/TLS beim Mailserver Verschlüsselung der Übertragung zwischen Mailservern Kein Schutz der E-Mail selbst auf Inhalts- oder Dateiebene
Empfehlungen zur Verwendung
  • Für geschäftliche E-Mails sollten mindestens signierte Nachrichten Standard sein
  • Vertrauliche Inhalte sollten zusätzlich verschlüsselt werden
  • Private Schlüssel sicher speichern, ggf. mit Passwortschutz
  • Verlust des privaten Schlüssels bedeutet: verschlüsselte Mails können nicht mehr gelesen werden
  • Zertifikate regelmäßig erneuern (oft jährlich)
Zusammenfassung
  • E-Mail-Zertifikate ermöglichen sichere, authentifizierte Kommunikation über S/MIME
  • Sie schützen vor Manipulation, Mitlesen und Spoofing
  • Die Einrichtung erfolgt clientseitig, eine zentrale Serverintegration ist nicht immer vorgesehen
  • Besonders im geschäftlichen Kontext steigern sie die Glaubwürdigkeit und Sicherheit der Kommunikation

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