PUP – Potenziell unerwünschte Programme erkennen und vermeiden
Die Abkürzung PUP steht für „Potentially Unwanted Program“, zu Deutsch „potenziell unerwünschtes Programm“. Dabei handelt es sich um Software, die zwar nicht unmittelbar als Malware oder schädlich einzustufen ist, jedoch meist unerwünscht installiert wird und die Nutzung des Computers oder Browsers beeinträchtigen kann.
Was sind typische Merkmale von PUPs?
Potenziell unerwünschte Programme zeichnen sich häufig durch folgende Eigenschaften aus:
- Installation ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers (meist unbemerkt bei der Installation anderer Software).
- Veränderungen an Systemeinstellungen oder am Browser (z. B. Änderung der Startseite, Suchmaschine oder unerwünschte Toolbars).
- Anzeige übermäßiger Werbung (Pop-ups, Banner oder Werbeeinblendungen im Browser).
- Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte ohne klare Zustimmung.
- Schwierigkeiten bei der Deinstallation oder Entfernung.
Wie gelangen PUPs auf den Rechner?
PUPs werden häufig unbewusst installiert, meist als Zusatzsoftware bei der Installation kostenloser Anwendungen (Freeware). Typische Verbreitungswege sind:
- Installationspakete kostenloser Software, in denen PUPs vorselektiert mitgeliefert werden.
- Versteckte oder irreführende Checkboxen („Häkchen“), die Nutzer während der Installation oft übersehen.
- Downloads von Software aus unseriösen Quellen oder unbekannten Webseiten.
- Verwendung von Installationsmanagern oder Download-Assistenten, die mehrere Programme gebündelt installieren.
Beispiele typischer PUPs
- Browser-Toolbars, die unerwünschte Suchmaschinen installieren und Suchanfragen umleiten.
- Systemoptimierer oder PC-Reinigungstools, die falsche oder übertriebene Warnungen anzeigen, um Nutzer zum Kauf einer Premium-Version zu bewegen.
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Adware, die exzessive Werbung einblendet oder das Surfverhalten aufzeichnet.
- Programme, die die Standardsuche oder die Browser-Startseite ohne Zustimmung ändern.
Welche Risiken gehen von PUPs aus?
Zwar gelten PUPs meist nicht als direkte Malware, doch sie bergen dennoch Risiken:
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Datenschutzprobleme: PUPs sammeln häufig personenbezogene Daten oder Nutzungsinformationen, um diese weiterzugeben oder zu verkaufen.
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Sicherheitsrisiken: Einige PUPs können Sicherheitslücken öffnen oder weitere unerwünschte Software nachladen.
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Systemverlangsamung: Sie verlangsamen das System oder sorgen für eine schlechte Performance des Browsers.
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Schwierige Entfernung: Manche PUPs lassen sich nur mit erhöhtem Aufwand entfernen, da sie sich tief im System verankern.
Wie schützt man sich effektiv vor PUPs?
- Programme stets von offiziellen, vertrauenswürdigen Quellen herunterladen und installieren.
- Benutzerdefinierte oder „erweiterte“ Installation wählen und Zusatzsoftware gezielt abwählen.
- Sicherheitssoftware einsetzen, die explizit nach PUPs sucht und diese bei Erkennung blockiert oder entfernt.
- Regelmäßige Systemprüfungen durchführen, um potenziell unerwünschte Programme frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.
- Vorsicht bei der Installation kostenloser Software – aufmerksam lesen und Checkboxen bewusst kontrollieren.
Wie entfernt man PUPs zuverlässig?
- Über die Systemsteuerung (Windows) oder Anwendungen (macOS) unerwünschte Software identifizieren und deinstallieren.
- Spezialisierte Tools wie Malwarebytes, AdwCleaner oder ähnliche Software nutzen, die speziell für die Erkennung und Entfernung von PUPs konzipiert sind.
- Browser auf Standardeinstellungen zurücksetzen, um unerwünschte Browsererweiterungen, Startseiten oder Suchmaschinen zu entfernen.
- Regelmäßig Sicherheitssoftware aktualisieren und Scans durchführen, um künftige Infektionen zu vermeiden.
Fazit
Potenziell unerwünschte Programme (PUPs) stellen zwar meist keine unmittelbare Gefahr dar, beeinträchtigen jedoch die Performance, den Datenschutz und die Sicherheit des Systems. Nutzer sollten daher stets aufmerksam bei Software-Installationen vorgehen, regelmäßig ihre Systeme überprüfen und Sicherheitslösungen verwenden, die auf die Erkennung und Entfernung solcher Programme spezialisiert sind.
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