Domain-Transfer – Wechsel des Domain-Registrars
Ein Domaintransfer bezeichnet den Vorgang, bei dem eine bereits registrierte Domain von einem Domain-Registrar (also dem Anbieter, bei dem die Domain verwaltet wird) zu einem anderen Registrar übertragen wird. Der Inhaber der Domain bleibt dabei unverändert, jedoch werden die Verwaltungsrechte und die technische Verantwortung für die Domain auf den neuen Anbieter übertragen.
Gründe für einen Domain-Transfer
Ein Domaintransfer kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, unter anderem:
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Besserer Kundenservice: Unzufriedenheit mit dem aktuellen Support oder schnellere Reaktionszeiten beim neuen Anbieter.
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Bessere Konditionen: Ein anderer Anbieter bietet möglicherweise günstigere Preise für die Registrierung oder Verlängerung einer Domain.
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Erweiterte Funktionen: Einige Registrare bieten zusätzliche Sicherheitsfeatures, bessere Verwaltungstools oder erweiterte E-Mail-Dienste an.
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Konsolidierung von Domains: Um die Verwaltung zu vereinfachen, möchten viele Nutzer alle Domains bei einem einzigen Anbieter bündeln.
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Markenstrategie: Um die Kontrolle über die Marke zu verbessern, entscheiden sich Unternehmen dafür, Domains zu einem spezialisierten Anbieter zu transferieren.
Voraussetzungen für einen Domaintransfer
Damit ein Domain-Transfer erfolgreich durchgeführt werden kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
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Auth-Code: Die meisten Registrare verlangen einen sogenannten Auth-Code (auch als EPP-Code bekannt), der als Sicherheitsmaßnahme dient. Dieser Code wird vom aktuellen Registrar bereitgestellt und muss beim neuen Anbieter eingegeben werden.
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Entsperrung der Domain: Domains sind oft aus Sicherheitsgründen gesperrt ("Registrar-Lock"). Vor einem Transfer muss diese Sperre aufgehoben werden.
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Gültige E-Mail-Adresse des Inhabers: Der Inhaber der Domain erhält im Rahmen des Transfers eine Bestätigungsmail. Die im WHOIS-Eintrag hinterlegte E-Mail-Adresse muss daher aktuell sein.
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Domain-Transfer-Restriktionen: Einige TLDs (z. B.
.com
, .net
) unterliegen ICANN-Richtlinien, die einen Transfer innerhalb der ersten 60 Tage nach der Registrierung oder einem vorherigen Transfer untersagen.
Ablauf eines Domain-Transfers
Der Transfer einer Domain erfolgt in mehreren Schritten:
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Vorbereitung: Der Domain-Inhaber fordert den Auth-Code beim aktuellen Registrar an und hebt die Transfersperre auf.
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Transfer-Anfrage beim neuen Registrar: Beim neuen Anbieter wird der Domain-Transfer gestartet. Dazu wird die Domain angegeben und der Auth-Code eingegeben.
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Bestätigung durch den Inhaber: Der Domain-Inhaber erhält eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst nach Zustimmung wird der Transfer fortgesetzt.
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Technische Übertragung: Der neue Registrar übernimmt die technische Verwaltung der Domain. Die Nameserver-Einstellungen bleiben in der Regel bestehen, können aber nach dem Transfer angepasst werden.
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Abschluss: Nach erfolgreicher Übertragung wird der Transfer bestätigt und die Domain im Kundenkonto beim neuen Registrar angezeigt.
Kosten eines Domaintransfers
Die Kosten für einen Domaintransfer hängen von der jeweiligen Top-Level-Domain (TLD) und dem neuen Registrar ab. Bei den meisten Domain-Endungen (z. B. .com
, .net
, .org
) ist im Preis für den Transfer bereits eine einjährige Verlängerung der Registrierung enthalten.
Für die Übertragung einer .de
-Domain oder anderer länderspezifischer Domains (ccTLDs) können abweichende Regelungen gelten. Bei einigen Registraren ist der Transfer selbst kostenlos, während nur die Verlängerungskosten berechnet werden.
Besonderheiten bei bestimmten TLDs
Einige TLDs unterliegen besonderen Transfer-Regelungen:
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.de: Der Transfer einer .de-Domain erfolgt über die sogenannte AuthInfo, die vom aktuellen Registrar erstellt und an den neuen Anbieter weitergegeben wird. Nach dem Transfer wird die Domain automatisch um ein Jahr verlängert.
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.eu: Für .eu-Domains gilt eine ähnliche Regelung wie für .de-Domains. Ein Transfer ist nur möglich, wenn die Domain nicht gesperrt ist und der Auth-Code korrekt eingegeben wurde.
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.com, .net, .org: Für diese gTLDs gelten die ICANN-Regeln. Nach einem erfolgreichen Transfer wird die Laufzeit der Domain automatisch um ein Jahr verlängert.
Wichtige Hinweise
- Ein Domain-Transfer beeinflusst normalerweise nicht die Erreichbarkeit einer Website, wenn die Nameserver-Einstellungen beibehalten werden.
- Die E-Mail-Dienste einer Domain könnten jedoch vorübergehend unterbrochen werden, wenn die MX-Records beim Transfer verändert werden.
- Ein Domain-Transfer hat keinen Einfluss auf die bestehende SSL-Zertifikatskonfiguration – das Zertifikat bleibt gültig.
Tipps für einen erfolgreichen Domain-Transfer
Damit der Transfer reibungslos verläuft, sollten folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Stellen Sie sicher, dass die Domain nicht gesperrt ist (Registrar-Lock aufheben).
- Fordern Sie den Auth-Code rechtzeitig beim aktuellen Anbieter an.
- Überprüfen Sie die hinterlegte E-Mail-Adresse im WHOIS-Eintrag.
- Behalten Sie die aktuellen Nameserver-Einstellungen bei, um Ausfallzeiten zu vermeiden.
Warum ein Domain-Transfer sinnvoll sein kann
Fazit
Ein Domain-Transfer ist ein einfacher, aber sorgfältig zu planender Prozess. Die richtigen Vorbereitungsschritte, das Einholen des Auth-Codes und die Überprüfung der Registrar-Lock-Einstellungen sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf. Ein erfolgreicher Transfer bietet die Möglichkeit, bessere Konditionen zu sichern und die Verwaltung der Domain langfristig zu optimieren.
Alle Angaben ohne Gewähr.