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Cybersquatting

Definitionen und Erklärungen zu Cybersquatting

Cybersquatting bezeichnet die gezielte Registrierung von Domainnamen, die mit bekannten Marken, Unternehmensnamen, Produktbezeichnungen oder Personennamen identisch oder ihnen zum Verwechseln ähnlich sind – jedoch ohne Berechtigung. Ziel ist es häufig, diese Domains später mit Gewinn an die eigentlichen Marken- oder Namensinhaber zu verkaufen oder durch Verwechslungsgefahr Nutzer auf eigene Inhalte zu lenken. Es handelt sich um eine missbräuchliche Praxis, die weltweit rechtlich verfolgt werden kann.

Technische und rechtliche Einordnung

Cybersquatter registrieren Domains meist mit generischen Top-Level-Domains (gTLDs) wie .com, .net oder .info – aber auch mit länderspezifischen Endungen (ccTLDs) wie .de, .at oder .eu. Die Motivation reicht von Erpressung über Traffic-Abschöpfung bis hin zur gezielten Schädigung oder Verwirrung.

Rechtlich relevant ist Cybersquatting dann, wenn eine Domain erkennbar auf eine geschützte Marke oder Namensrecht zielt. Grundlage für rechtliche Schritte sind je nach Land Markenrecht, Wettbewerbsrecht oder Persönlichkeitsrecht.

Typische Merkmale von Cybersquatting
  • Domain enthält einen geschützten Markennamen (z. B. amaz0n-shop.com)
  • Registrierung ohne legitimes geschäftliches Interesse
  • Absicht der Weiterveräußerung zu überhöhten Preisen
  • Inhalte auf der Domain führen zu Verwechslung oder Rufschädigung
  • Domain bleibt ungenutzt („geparkt“) oder zeigt Werbung
Unterscheidung zu ähnlichen Praktiken
Begriff Beschreibung Abgrenzung zu Cybersquatting
Typosquatting Registrierung von Tippfehler-Domains (z. B. goggle.com) Spezielle Form des Cybersquatting mit Fokus auf Fehlersuche
Domain-Grabbing Registrierung von vielen allgemeinen Domains mit Wiederverkaufsabsicht Nicht zwangsläufig rechtswidrig, sofern keine Markenrechte verletzt werden
Brandjacking Missbrauch eines Markennamens in sozialen Netzwerken oder Online-Plattformen Betrifft eher Accounts oder Identitäten statt Domainnamen
Rechtliche Schutzmechanismen
  • Markenschutz: Eingetragene Marken genießen Schutz gegen Domainmissbrauch
  • UDRP-Verfahren: Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy der ICANN – außergerichtliche Klärung von Domainstreitigkeiten
  • Gerichtliche Verfahren: Zivilrechtliche Klage auf Freigabe oder Löschung der Domain
  • Abmahnung: Möglichkeit zur außergerichtlichen Unterlassungsaufforderung
Prävention für Unternehmen und Markeninhaber
  • Frühzeitige Registrierung relevanter Domains (auch international und in Varianten)
  • Nutzung von Schutzdiensten wie Trademark Clearinghouse oder DPML (Domains Protected Marks List)
  • Überwachungstools zur Beobachtung neuer Domainregistrierungen
  • Reaktionsbereitschaft bei festgestelltem Missbrauch (z. B. UDRP-Antrag)
Tools zur Erkennung und Überwachung von Cybersquatting
  • WHOIS-Abfrage: Ermittelt Inhaberinformationen verdächtiger Domains
  • Brand Monitoring Services: Spezialisierte Tools zur Markenüberwachung im Domainraum
  • Zone-Scan-Dienste: Scannen systematisch neue Domains nach markenähnlichen Namen
Beispiel: Vorgehen bei einer betroffenen Domain
  1. Marke oder Namensrecht nachweisen (z. B. durch Registerauszug)
  2. WHOIS-Abfrage zur Ermittlung des Domaininhabers
  3. Juristische Einschätzung oder rechtliche Beratung einholen
  4. Kontaktaufnahme, Abmahnung oder Einleitung eines UDRP-Verfahrens
Plesk-Relevanz

In Plesk selbst kann Cybersquatting nicht direkt verhindert werden, da Plesk keine Domain-Registrierungen vornimmt. Betreiber von Webservern mit Plesk sollten jedoch sicherstellen, dass keine markenverletzenden Domains über das eigene System gehostet werden – insbesondere bei Resellern oder Kunden-Webspaces.

Empfehlungen für Domaininhaber
  • Sichern Sie sich zentrale Domainvarianten (TLDs, Schreibweisen, Umlaute)
  • Behalten Sie neue Domainregistrierungen über Monitoring im Blick
  • Reagieren Sie frühzeitig auf potenzielle Verstöße
  • Nutzen Sie offizielle Schlichtungsverfahren bei internationalen Fällen
Fazit zum Begriff Cybersquatting

Cybersquatting ist eine missbräuchliche Praxis im Domainbereich, die auf der Ausnutzung bekannter Marken oder Namen basiert. Sie kann wirtschaftlichen Schaden verursachen und ist häufig rechtlich angreifbar. Unternehmen und Markeninhaber sollten aktiv vorsorgen, Schutzmechanismen nutzen und bei Bedarf entschieden rechtlich gegen Cybersquatter vorgehen.

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